Am Sonntag, den 01. Februar 2015 lud der Kreisverband Dithmarschen zum alljährlich stattfindenden Neujahrsempfang.
Thema der Veranstaltung war im Kern die Asyl- und Flüchtlingspolitik und speziell die damit verbundene Umsetzung im ländlichen Raum.
Unter den Anwesenden befanden sich neben den Mitgliedern der Grünen auch Vertreter von Gemeinden und Städten,
Kommunale Vertreter aus Gemeinde-, Rats- und Kreiskörperschaften, Landtagsabgeordnete, Bundestagsabgeordnete und Vertreter von thematisch betroffenen Organisationen. Die breitbandige Beteiligungsbereitschaft zeigte bereits im Vorfeld, dass das diesjährige Thema des Neujahrs-empfangs die unterschiedlichsten Personenkreise betrifft.
In seiner Eröffnungsansprache wies Peter Mohrfeldt, Sprecher der Kreis-Grünen, bereits schon auf den ernsthaften Umgang seiner Partei mit der Thematik hin. „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, den betroffenen Menschen vorurteilsfrei zu begegnen. Ebenfalls wollen wir dazu beitragen, dass die Menschen sich in ihrer neuen Umgebung wohlfühlen.“
Anke Cornelius-Heide, die Bürgermeisterin von Meldorf, erläuterte in ihrer Rede die Problematik und Aufgabenstellung der Dithmarscher Gemeinden und Städte. Obwohl bereits fast 600 Personen dem Kreis Dithmarschen zugeteilt worden sind, ist es dem Amt Mitteldithmarschen bislang immer gelungen eine angemessene Unterkunft für die Betroffenen zu vermitteln.
Da jedoch die Zuteilung der zentralen Anlaufstelle Neumünster teilweise binnen weniger Stunden
durchgeführt wird, blieb es in der Vergangenheit auch nicht aus, dass Menschen in Hotels untergebracht werden mussten.
Für diese Unterbringungen wurden dann die normal veranschlagten Hotelkosten entrichtet. Die Betreuung der betroffenen Personen wird zum größten Teil von Ehrenamtlichen geleistet. Jedoch können nicht alle Punkte, die derIntegration dienen, von diesen Kräften geleistet werden. So gilt es, gerade im Bereich der Sprachvermittlung, die derzeitigen Ausbildungsdefizite zu verbessern.
Anja Döhren, die beim Diakonischen Werk für die Betreuung von Flüchtlingen und Asylsuchenden zuständig ist, bestätigte die Worte von Anke Cornelius-Heide, im Hinblick auf die Sprache. „Wir haben es mit Menschen zu tun, die kein Deutsch sprechen. Wir benötigen für die Verständigung Dolmetscher, haben aber kein Geld diese zu bezahlen.“ Der Hauptgrund ist für Anja Döhren, dass die betroffenen Menschen heute nur noch wenige Tage in der zentralen Anlaufstelle sind, bevor sie den jeweiligen Gebieten zugeteilt werden. Anders als früher, wo die betroffenen mindestens
drei Monate vorbereitet worden sind, kommen diese nun komplett unvorbereitet in ihr neues Umfeld. Sajad Sediqi, der selbst erst 2012 aus Afghanistan nach Deutschland gekommen ist, warnte davor, dass die Gefahr besteht, dass Menschen ohne Arbeit oder Ausbildung diese Defizite auf anderem Wege kompensieren. Er selber verständigt sich in sehr gutem Deutsch und arbeitet seit einiger Zeit als Sozialpädagogischer Assistent beim Diakonischen Werk.
Abschließend sprach Luise Amtsberg, Sprecherin für Flüchtlingspolitik der Grünen im Bundestag, davon dass die Infrastruktur zur Aufnahme der Flüchtlinge in den letzten Jahren drastisch vernachlässigt wurd
Alles in Allem diente der diesjährige Neujahrsempfang der Sensibilisierung und Aufklärung im Umgang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden.
Die Grünen im Kreis Dithmarschen werden die Entwicklung zu diesem Thema weiterhin verfolgen und wie anfänglich dargestellt dazu beitragen unseren neuen Mitmenschen den Einstieg und das zukünftige Zusammenleben so barrierefrei wie möglich zu gestalten.
(Text: Stefan Sommermeier)
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