27. November 2018 Veranstaltung Nat(o)urismus in Heide

Stört oder braucht der Tourismus den Naturschutz? - der Versuch einer Konvergenz

Naturschutz und Tourismus stehen in einem komplexen und von starken Wechselwirkungen geprägten Verhältnis zueinander. Auf der einen Seite steht ein grundsätzlicher Konflikt, da der Schutz von wertvollen Naturräumen deren touristische Nutzung stark einschränkt oder gar unmöglich macht. Demgegenüber braucht der Tourismus intakte Landschaften und geschützte Gebiete als Grundlage für seine nachhaltige Entwicklung. Oftmals bilden Schutzgebiete aber auch Lebens- und Wirtschaftsbereiche für die lokale Bevölkerung und sind aufgrund der intakten Landschaft und der geringen touristischen Erschließung als Erholungsgebiete sehr attraktiv. Auf der anderen Seite können die natürlichen Grundlagen in touristisch übernutzten Gebieten irreversibel zerstört werden. Wissenschaftler sprechen von einer sich selbstverstärkenden Spirale, wenn durch die Abnahme der Attraktivität durch Umweltbelastungen wertschöpfungsschwacher Massentourismus angezogen wird, was den Schutz eines Gebietes weiter erschwert.

Aufmerksam geworden durch eine nicht gesteuerte und daher ungeordnete touristische Entwicklung im Speicherkoog/Dithmarschen haben B90/Die Grünen vor allen Dingen im laufenden Jahr feststellen müssen, dass in zwei hoch sensiblen Naturschutzgebieten ein zum Teil drastischer Rückgang seltener Arten zu verzeichnen war. Sie nehmen diese dramatische Entwicklung zum Anlass, im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit namhaften Vertreter*innen des Tourismus und des Naturschutzes auszuloten, ob und ggf. unter welchen Rahmenbedingungen ein Miteinander dieser beiden Nutzungsformen für beide erfolgreich sein kann. Die Veranstaltung findet statt im Forum Rüsdorfer Kamp in Heide, Rüsdorfer Straße 13-15 (Stiftung Mensch). Interessierte Besucher*innen sind herzlich eingeladen.

Der Eintritt ist kostenlos.

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