OV Büsum und Umgebung

Kreisverband Dithmarschen

4. März 2020 - Stellungnahme zu den Koniks im Speicherkoog (für PDF bitte klicken)

Koniks im Speicherkoog

aktueller DLZ-Online-Artikel vom 4. März 2020 (bitte klicken)

Dass die Betreuung der Koniks im Speicherkoog mangelhaft ist, ist schon seit längerem bekannt. Genau aus diesem Grund hatte unsere Kreistagsabgeordnete Susanne Hilbrecht (s. Foto) in der letzten Sitzung des Agrar- und Umweltausschusses (AUA) am 25.02.2020 darum gebeten, den Zustand und die Betreuung der Herde mit in den regelmäßigen Bericht aus dem Speicherkoog aufzunehmen.

Am Abend nach der Sitzung musste sie dann erfahren, dass im Speicherkoog ein Konik tot auf-gefunden wurde. Gleich am nächsten Morgen hat sie eine entsprechende Nachfrage bei der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) gestellt. Dort ist sofort reagiert worden und es war auch ein Amtsveterinär vor Ort, der die Zufütterung angeordnet hat. Dies ist auch umgesetzt worden, allerdings so wie es sich darstellt, nicht in ausreichendem und fachlich korrektem Umfang (zu wenig Futterstellen). Dies hat wohl dazu geführt hat, dass am Wochenende zwei weitere Tiere bedingt durch sehr schlechten Futterzustand in eine lebensbedrohliche Lage gekommen sind und von der Fläche geborgen und an einen anderen Ort verbracht wurden, wo sie nun gut versorgt werden.

Da gleichzeitig bekannt wurde, dass in relativ kurzem Zeitraum drei Stuten verfohlt haben und außerdem einige Tiere in erkennbar schlechtem Futterzustand waren, hat Susanne Hilbrecht darum gebeten, hier weiter nachzuhaken und auch gebeten die Expertise von externen Fachleuten hinzuziehen.

Dieser Bitte wurde auch gefolgt und am 3. März 2020 findet eine Begehung gemeinsam mit den Betreuern der Konik‐Herden Geltinger Birk und Schäferhaus statt und im Anschluss daran ein Krisengespräch mit allen Verantwortlichen, dessen Ergebnis noch aussteht.

Fakt ist, dass es sich bei den Koniks um wildlebende aber keinesfalls um Wildtiere handelt. Die Tiere werden von Menschen auf eingezäunter Fläche gehalten und vor diesem Hintergrund sind auch Menschen dafür verantwortlich, dass es den Tieren dort gut geht.

Die Haltung des NABU hier jede Verantwortung weitestgehend von sich zu weisen, findet Susanne Hilbrecht sehr bedauerlich. Der NABU ist Eigentümer der Tiere und damit auch für sie verantwortlich. Und zwar unabhängig davon, ob er die Tiere damals mit Freude in sein Eigentum übernommen hat oder ob er die Betreuung vertraglich in andere Hände gelegt hat. So wie es sich Susanne Hilbrecht darstellt, hat der NABU kein wirkliches Interesse an der Herde und das obwohl die Beweidung durch Koniks im Wöhrdener Loch aus naturschutzfachlicher Sicht dringend geboten ist. Vor diesem Hintergrund sollte auch eine gute Lösung für die Tiere gefunden werden, die den Verbleib im Speicherkoog beinhaltet.

Die Schuld für die aktuellen Missstände allein auf widrige Witterungsverhältnisse zu schieben, ist falsch und wenig hilfreich, denn die Ursachen liegen woanders. Vielmehr sind hier an vielen Stellen Versäumnisse zu beklagen, die es aufzuarbeiten und zu beseitigen gilt. Wer Fehler nicht zugibt, kann sich nicht bessern.

Dies wird auch dadurch deutlich, dass die aktuellen Missstände alle von externen Besu-cher*innen bemerkt und angezeigt wurden. Dies kann bei ordnungsgemäßer Betreuung eigentlich nicht der Fall sein. Von daher hält sie es für richtig zu prüfen, ob hier Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorliegen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass es landes- und bundesweit viele gute Naturschutzprojekte mit Weidetieren gibt, die sehr gut und tierschutzgerecht laufen. Das, was im Speicherkoog passiert ist, hat seine Ursachen in menschlichem Versagen und nicht wahrgenommener Verantwortung.

Viel wichtiger als die Suche nach dem Schuldigen ist aber ist nun nach vorne zu schauen und dafür zu sorgen, dass es zukünftig nicht mehr zu solchen Krisensituationen kommen wird und es den Koniks im Speicherkoog dauerhaft gut geht.

Koniks im Speicherkoog – Teil 2

Zum Ergebnis der Krisensitzung zur Konikherde im Speicherkoog erklärt die GRÜNE Kreistagsabgeordnete Susanne Hilbrecht:

„Das Ergebnis der Krisensitzung zum Zustand der Konikherde im Speicherkoog hat mich sehr gefreut. Hier vor allem, dass der NABU endlich eingeräumt hat, Fehler gemacht zu haben und zu seiner Verantwortung steht.

Mein besonderer Dank gilt hier der UNB des Kreises vor allem auch in Person von Herrn Maaßen, der den Ernst der Lage sofort erkannt und umgehend alle notwendigen Schritte unternommen hat, um hier Abhilfe zu schaffen.

Der NABU wird sich gefallen lassen müssen, hier auch weiter im Fokus von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu stehen, um das durch die aktuellen Vorkommnisse verloren gegangene Vertrauen wieder zu erlangen.“

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